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ueber  meine  lyrik

Hier wĂŒnschen mich Lektoren und Preisrichter hin .

Danke  —  ich mich auch  . . .

Bei Plougrescant im Osten der CÎte de Granit Rose  ( Bretagne )

©  StĂŒrtz Verlag 2000 , WĂŒrzburg

l e o   a l s   p o e t

Ich gehöre nicht zu den sogenannt  « goutierten »  KĂŒnstlern

 

und werde sicher niemals einer werden . Dies liegt einfach nicht in meinem Wesen .

Auch mutet mein beruflicher Werdegang alles andere als lyrisch an . Vielleicht liegt hier

die Ursache fĂŒr die verheerende Ignoration begraben , welche mir seit Anbeginn meines

Dichtens entgegen schlug und wohl niemals verebbt .

 

Nicht Literatur studiert zu haben  —  oder wenigstens in Ă€hnlichen Gefilden Ausbildung und

Arbeit zu vollbringen , wird mit Dilettantismus gleichgesetzt . Zumindest solange , wie sich

mit solcher Einfalt fĂŒr Verlage auch kein Geld verdienen lĂ€sst .

 

Poesie und so profane Erscheinung eines Hauslieferburschen  ( " liebevoll "  fĂŒr : Chauffeur )

sind und bleiben fĂŒr die selbsternannten Lyrik - Götter in den Buch - und Preisetagen einfach

unvereinbar .

 

 

Timeo tabellarios et carmina ferentes

( frei nach : Vergil )

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l e o   u n d   d i e   l y r i k

Ich bin kein grosser Freund moderner Gegenwartslyrik

 

In allen Epochen gab es neben schönen Gedichten auch unsÀgliche . Aber in keiner war deren

VerhÀltnis derart unausgewogen wie in der heutigen . Was hier gedruckt , gelobt , prÀmiert und

in den obersten Olymp geschwafelt wird , empfinde ich persönlich als Beleidigung sowohl der

deutschen Sprache als vielmehr auch des Geistes , der dahinter stehen will .

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l y r i s c h e s   l i e d   u n d   l y r e l e i

Debakel deutscher Dichtung

 

 

«  Ein Gedicht entsprang einst einem Lied  »  —

so sprach kein grosser Denker , sondern nur ein tabellarius . Seine Epoche hasste ihn dafĂŒr und

sandte seine Schöpfung in den tiefsten Tartaros . Daraus nur Ungemach befĂŒrchtend ĂŒbergab

sie Hades an Hephaistos , welcher sich aus ihr einen goldenen Ring erschuf  —  fĂŒr eine ihm

noch unbekannte Göttin , welche ihn bei Wohlgefallen nicht wie Aphrodite und Athene , die ihn

beide einst verschmÀhten , irgendwann erhören sollte .


Das SchmuckstĂŒck gilt Vertretern der modernen Lyrelei nur als Legende . Es bleibt seit einer

Ewigkeit verschollen und kann niemals gefunden werden .

 

Schon die frĂŒhesten Barden sehnten sich nach dem lyrischem Gold . Doch weder ihnen noch 

den hehrsten MinnesĂ€ngern war sein GlĂŒck beschieden . In der Neuzeit , weiter davon entfernt

als wer immer zuvor , versuchten sich  " die JĂŒnger des GlĂŒcksel'gen Giersch "  ( ein Orden von

Wortdieben , HohlgefÀssen und sinnloser Schwafelei ) sich seiner zu bemÀchtigen .

 

Ihrer grausamen Dichtkunst war der Goldring nicht gewachsen und verblasste  —  mehr und

mehr  —  wie er den Glanz verlor zu einem unscheinbaren Ding . Bis heute liegt es unbesungen

gleichwohl einem letzten Kiesel unter tausend Edelsteinen .

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c a r m i n a

Ein Gedicht benötigt keinen Reim , um zu verzaubern  . . .

 

. . .  wenn es aber wie Fugenkitt daherkommt , war es wohl fĂŒr Anderes erdacht .

Da hilft auch  « Kunst der Fuge »  wenig  —

 

Das in sich vollkommene Gedicht ist ein Gesang . Ein Lied , wie es  Masuren's Frauen  singen ,

wÀhrend sie einem GemÀlde gleich Van Goghs Korn einbringen , ehe Sturmwind und Gewitter

drohen. Es braucht niemals Perfektion , doch darf es nach ihr streben . Erhabene Schönheit ist

nicht makellos  —  vielmehr hat sie Herz .

 

Wer Rilke's Herbsttag liest und im Jardin des Plantes selbst heute seinen Panther weinen hört ,

der weiss , wovon ich spreche .

Musik , Bildnis und Wort machen es aus . BehĂŒtet unter Reimen findet es Vollendung .

 

Persönlich erachte ich das Reimgedicht als die höchste Form der deutschen Lyrik .

In sich so zerbrechlich und erlesen , dass ein Fehlgriff noch die Geister quÀlt  . . .

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schwester   melancholie

Dichter und Denker im Exil


Als Dichter hat die Welt mich ĂŒbersehen . 

Die Bilder , die mein Geist in Worte fasst , bleiben ihr grösstenteils verborgen .


Seit ich in wiederkehrenden , lyrischen Phasen meine Gedichte schreibe , habe ich auch immer

versucht , diese nach aussen zu tragen . Kunst , in sich gefangen , darf auch ihrem Schöpfer nie

fĂŒr sich allein gefallen . Sie ersehnt Augen und Ohren , wie der Dichter Inspiration .


KĂŒnstler  brauchen  Muse  —  Kunst  Museen

( Gur Ké Masimbe  :  Liber Mabumbo )


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poetische   eklipse

WertschÀtzung  contra  Wortschöpfung

Die totale Ignoration*

 

In zwei Jahrzehnten habe ich an unzÀhligen Lyrik - Wettbewerben teilgenommen und meine

Texte an entsprechende Zeitschriften und Zeitungs-Feuilletons versandt . Zweimal erlaubte

ich mich sogar , beim Kanton ZĂŒrich ein Werkjahr zu beantragen . Alles ohne Erfolg und in den

meisten FĂ€llen ohne jegliche Kenntnisnahme .

 

Die Verlagssuche fĂŒr mein Buch  « Nektar fĂŒr Wintersonnen »  verkam zum Desaster . 

 

Wann immer ich in Sachen Lyrik etwas unternahm , wurde ich komplett ignoriert . Dies hat

mich eines Tages dazu veranlasst , hierfĂŒr sogar ein neues , eigenes Wort zu gebrauchen :

 

Ignoration*

 

Es soll deren Verursacher von der bisweilen unterstellten Boshaftigkeit aber freisprechen ,

welche seinen Adressaten das Wort  Ignoranz  gewöhnlicherweise attestiert .

Der Schaden fĂŒr Betroffene bleibt nichts desto weniger immens  —

 

Unwissenheit ist eines Geistes höchste Strafe  . . .

 

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ecce   .  .  .   poeta

“ SpĂ€te Honoration “

 

Gerade , als ich beschlossen hatte, in Zukunft sÀmtliche Wettbewerbe stikt zu meiden , habe

ich in meiner letzten Teilnahme doch noch einen Preis erhalten . 

2010  wurde mir fĂŒr die Mauer am Galgenbach vom R.G. Fischer Verlag in Frankfurt am Main

( nicht  d e r  Fischer Verlag , sondern der etwas zwielichtige Bezahl - Verlag ) der erste Preis

zugesprochen .

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Erhalten habe ich diesen allerdings nie .

 

Der Preis sah damals vor , das Siegergedicht in einer Anthologie abzudrucken. Ich hÀtte etwa

zwölf riesige Schunken mit unzÀhligen Gedichten und auch meinem zugesandt bekommen.

Mir hatte aber ein einziges Exemplar gereicht , worauf ich fragte , ob ich fĂŒr den Restbetrag

des Preises  ( 250 Euro )  BĂŒcher anderer Autoren aus dem Sortiment bekommen könnte .

Diese Bitte wurde mir wohl gewÀhrt , trotz mehrmaligem Schreiben und Nachfragen aber

niemals umgesetzt. Erhalten habe ich am Ende gar nichts . Noch nicht einmal die Anthologie .

 

Danach war endgĂŒltig Schluss

 

Mit Ausnahme des völlig idiotischen Wettbewerbes der Brentano - Gesellschaft in Frankfurt

mied ich bis heute jegliche Ausschreibung . Dort habe ich bisweilen noch teilgenommen , da

ich sehr gerne die dem ersten Preis zugedachte Lyrik - CD mit dreissig Gedichten , gesprochen

von einem Schauspieler oder einer Schauspielerin , gehabt hÀtte .

 

Ich habe dort an die fĂŒnfzehn Mal

mit meinen schönsten Gedichten teilgenommen  — 

 

ich landete jeweils noch nicht einmal unter den ersten hundert .

 

Nur  2011  wurde mein Gedicht  « Jetzt  »  in die ersten hundert aufgenommen . An welcher

Stelle weiss ich nicht . Sicher nicht in den ersten zehn  —  diese waren namentlich aufgefĂŒhrt .

Dieses Jahr  ( 2015 )  war mit  «  Mare  Wasiliki  »  mein vorletzter Versuch .

 

Dieses Unterfangen ist eine reine Zeitverschwendung  . . . 

 

 

2016  folgte eher als Jux ( und Test ) diesbezĂŒglich meine Schlussvorstellung mit der zurecht

gefĂŒrchteten  « Ode an den Hut » . Dieses Unterfangen hat meine schlimmsten BefĂŒrchtungen

leider bestÀtigt .

 

Wer mehr darĂŒber wissen möchte :    🎃  &   Wohlgesang dem Hut    erwartet Dich  . . .

 

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*  Geheiminfo fĂŒr Sesselfurzer  :  Ignoration  ist kein anerkanntes Wort