📿  🕳

Die Mauer am Galgenbach

 

Am Stadtrand vergisst eine Mauer ,

wie lange die Zeit schon vergeht .

Und neben unendlicher Trauer

wächst Moos aus dem brüchigen Beet .

 

Sie weiss nicht um Tag oder Stunde —

ihr Leben gleicht stillem Zerfall .

Doch naht ihr aus flüchtigem Munde

ein Wort : sie erschauert im Hall .

 

In Ritzen verstummt das Gemunkel ,

ertragen die Geister das Licht .

Bewahren die Steine ihr Dunkel ,

solange die Mauer nicht bricht .

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Inhalt

( alte Gedichte )