W   e   i   h   n   a   c   h   t   e   n

Christmond unter Brücken

 

Ueber den Brücken fiel gestern noch Schnee .

Früher einst bat er ihn , nicht hier zu sein  —

doch heute ist er wie ein alter Freund .

 

Aus diesen Himmeln weist kein Stern den Weg .

Sanft glitzert im wohl letzten Licht der Kerze

wie Lametta ihm vertraut der feuchte Stein .

 

Die Kälte spürt er nicht .

Sein Antlitz trägt die Farben eines Winters ,

auf den Lippen unberührt  :  ein Traum .

 

Bald küsst der Morgen den leblosen Mund .

Die Glocken in der Ferne klingen aus  —

jenseits der Brücken soll Weihnachten sein .